Journalist Cherno Jobatey hat mehr als Glück, wird TV-Moderator

Journalist sein: das heisst sich erstmal durchhangeln von Auftrag zu Auftrag, bis zu einem Coup. Michael Jackson tritt in Berlin auf. Zufällig spielt eine von Cherno Jobateys Musikprofessorinnen aus den USA Gitarre in Jacksons Band. Cherno bekommt einen Interviewtermin, während eine ganze Meute renommierter Journalisten leer ausgeht. Unter den Wartenden: S-Klasse Journalist Cordt Schnibben von der „ZEIT“. Man kommt ins Gespräch und eh‘ er sich versieht, schreibt Cherno Jobatey auch als IT-Experte für „DIE ZEIT“ und dann sogar für den „SPIEGEL„.

Das bringt viel Ehre, aber wenig Geld. Nebenbei lernt der schreibende Journalist Cherno Jobatey den vielseitigen Redaktionsalltag beim Fernsehen kennen – am Kopierer beim Berliner Regionalsender SFB, dreimal die Woche,  zwei Stunden. Damit hat er einen seiner großen Füße – auch damals schon in Turnschuhen – in der Tür der lokalen ARD-Anstalt. Cherno Jobatey bietet sich und seine Ideen beharrlich an, akzeptiert keines der unzähligen „NEIN!!!“, die er hört, und macht irgendwann dann doch Film-Beiträge für die „Abendschau„. Bei Wind und Wetter zieht Lokal-Journalist Cherno Jobatey mit einem Kamerateam durch die Straßenschluchten Berlins auf der Suche nach Geschichten.

Es ist der damalige deutsche Kanzler Helmut  Kohl, der dem Berliner Lokal-Journalist Cherno Jobatey zu bundesweiter Aufmerksamkeit verhilft, und zwar mit einer Aufsehen erregenden Bemerkung: Auf dem Berliner Presseball fragt der Nachwuchs-Journalist den Kanzler nach seinem Lieblingstanz. „Tango“ ist die Antwort und das Glucksen des Reporters entlockt dem massigen Pfälzer den stolz-empörten Nachsatz: „Ich tanze nur, um dem Weibe nahe zu sein!“

Ein Jahr später dann endlich die ersten Moderationen: Es beginnt mit einem Chaos. Die Sendung ‚Berlin – Heute Abend‘ steht an und alle Moderatoren sind in Urlaub, krank oder sonst wie verhindert. Spaßeshalber bietet sich der Lokal-Journalist Cherno Jobatey, der noch nie vor einer Kamera stand, an. Er bekommt den Job – und behält ihn.

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