Frank-Walter Steinmeier und TV-Journalist Cherno Jobatey

Frank-Walter Steinmeier & Cherno Jobatey

Frank-Walter Steinmeier konnte sich im 2009er Wahlkampf  kaum halten bei der Frage des TV-Journalisten Cherno Jobatey, was er denn als erstes als Kanzler machen würde, wenn er gewählt würde. Gerade war Frank-Walter Steinmeier, der in einfachen ländlichen Verhältnissen im lippischen Brakelsiek aufwuchs, vom SPD-Sonderparteitag in Berlin mit satten 95,13 Prozent der Delegiertenstimmen zum Kanzlerkandidat nominiert worden. „Wir glauben wieder an uns, das macht uns stark,“ hatte sich der frischgekürte Kandidat Frank-Walter Steinmeier gefreut, und nachgesetzt: „Dieser Tag wird ein Tag des Aufbruchs, wir haben Streit begraben, Gräben zugeschüttet.“

Es ist schon eine beeindruckende Karriere, für einen der erst eine Wissenschaftskarriere als promovierter Jurist vorantreibt und dann später über die Verwaltung in die Politik einsteigt. Anfang der Neunziger Jahre beim damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder, in dessen Hannoveraner Staatskanzlei beginnt der politische Aufstieg. Mit Gerhard Schröders Kanzlerschaft kommt Frank-Walter Steinmeier nach Berlin, und wird ziemlich schnell zum stillen Star der Schröder-Truppe, wie es die „Woche“ ausdrückte.

Nachdem Schröder, die von ihm anberaumten Neuwahlen verloren hatte, wurde Frank-Walter Steinmeier, für manch einen überraschend zum Außenminister ernannt. Er ist kein großer Redner, aber irgendetwas muss er haben, denn seine Sympathiewerte schießen nach oben. Journalisten versuchten das Phänomen zu erklären. Die Wochenzeitung „Zeit“ brachte es ganz treffend auf den Punkt: Vielen im Lande gäbe Außenminister Frank-Walter Steinmeier „das Gefühl, dass eine Politik, die sie nicht verstehen, bei ihm in guten Händen ist“.

Auch hat sich seit Frank-Walter Steinmeiers Amtsantritt die Außenwirkung Deutschlands positiv verändert. Und die Nachfrage des TV-Journalist Cherno Jobatey, wie sehr Deutschland eigentlich am Projekt eines ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat arbeitet, lacht Frank-Walter Steinmeier einfach weg.