Egon Bahr, die Polit-Legende & Journalist Cherno Jobatey

Egon Bahr, das Urgestein deutscher Nachkriegspolitik, die Polit-Legende mal  sprechen zu können, ist schon ein großes Glück. So war Journalist Cherno Jobatey ein wenig beklommen Egon Bahr zu treffen, hat der doch wie wenige Geschichte geprägt. In den frühen Sechzigern war er Sprecher des Berliner Bürgermeisters Willy Brandt, danach Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Unsterblich wurde er mit seiner berühmten Tutzinger Rede. Deren Titel Wandel durch Anäherungwurde Motto einer Politik, die letztendlich zur Wiedervereinigung führte. Egon Bahr war wahrscheinlich einer der wichtigsten Berater das „Mehr-Demokratie-wagen“-Kanzlers Willy Brandt, dem er als Staatssekretär im Bundeskanzleramt diente. Auf Egon Bahr geht auch das andere Motto sozialliberaler Ostpolitik zurück: die „Politik der kleinen Schritte“. Egon Bahr war häufig in Moskau, verhandelte sehr viel auch in Ost-Berlin: Moskauer Vertrag, Warschauer Vertrag, Transitabkommen, der Grundlagenvertrag um nur einige seiner Erfolge zu nennen. Oft wird Egon Bahr auch als „Architekt der Ostverträge“ bezeichnet.