Von Cherno Jobatey
Ralf Moeller hat eines dieser Breitwandlächeln, das einfach auf eine Leinwand gehört. Dazu ist er auch noch groß und hat mächtige Arme ganz so wie die Oberschenkel eines Fußballprofis. Und dieser 2 Meter Mann ist Deutschlands Erfolgreichster in Hollywood. Ralf Moeller, einer von unten, der immer nur nach oben wollte. Und das hat der ehemalige Bademeister auch geschafft.
Kantiges Kinn, gute Nase und bedingungsloser Optimismus halfen. “Negatives Denken gibt es nicht für mich”, erklärt er seine mittlerweile in Deutschland selten gewordene Einstellung. “Ich konnte damals kein Englisch, so what.”
Ralf Moeller brach trotzdem auf nach Amerika, und nach harten 10 Jahren hatte es der ehemalige Mr. Universum dann doch geschafft. Zuerst Minirollen, dann Nebenrollen, mit der Conanserie der Durchbruch, und dann natürlich der Gladiator.
Und diesen berstenden Willen merkt man ihm immer noch an. Und er scheint ansteckend zu sein: Ein Schauspieler-Kollege spricht ihn an im Restaurant. Moeller, der gerade in Berlin dreht, verspricht Hilfe, gibt seine Telefonnummer. Auf meinen erstaunten Blick hin erklärt er: “Man muss Leuten helfen, mir haben auch so viele geholfen. Dem wird’s schon irgendwann wieder gut gehen. Wir müssen zusammenhalten.”
Dann blickt Ralf Moeller mir fest in die Augen: “Man darf nie aufgeben, Cherno, NIE!” Gibt es für so jemand auch Grenzen: “Naja…Ich kann zwar locker ein Piano tragen, aber leider nicht spielen.”
TV-Moderator Cherno Jobatey schreibt jeden Dienstag im KURIER
erschienen in: Berliner Kurier, 23.11.2004