Change Management
Spitzensportlerin Katarina Witt diskutierte mit Prof. Dr. Brigitte Witzer, Kommunikationswissenschaftlerin und Expertin für den Bereich Change Management gut gelaunt über den fortwährenden Wandel, sich verändernde Organisationsstrukturen und Leadership in der Leistungsgesellschaft.
Katarina Witt war eigentlich nur als Gast dort, wollte dem für sie spannenden Thema als Zuhörerin folgen. Aber als der geplante Talkgast, FDP-Generalsekretär Christian Lindner aus der Fraktionssitzung einfach nicht wegkam und telefonisch absagen musste, sprang Katarina spontan ein. Auf Facebook kann man Ihre Sicht lesen ;-))
Wie sich herausstellte, war dies für die Diskussion keineswegs von Nachteil, da das Thema Change – das spätestens seit Obamas Wahlkampf in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist – nun von zwei völlig unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchtet und mit einer Vielzahl von persönlichen Erfahrungen illustriert wurde: So benannte Katarina Witt auch gleich zu Beginn der Debatte eines der zentralen Problemfelder des Themas, indem sie forderte, Wandel als Entwicklung zu verstehen. Häufig würden Change-Management-Prozesse zu kurzfristig und vor allem nicht weitgreifend genug gedacht werden. Lässt man sich hingegen auf einen Wandel ein – sei es als Privatperson oder als Unternehmen – gehe es erst einmal darum, Stärken und Schwächen zu identifizieren. Dieses falle laut Brigitte Witzer häufig schwer. Die Ursache dafür sei in der Angst vor Veränderung zu sehen und da der Umgang mit dieser in unserer Gesellschaft nicht gelernt werde – komme es häufig zu einer „Schockstarre“. Die Frage, die sich stellt, ist also: Wie lässt sich die Angst überwinden? Hierzu gaben beide Diskutantinnen Handlungsempfehlungen: Für Brigitte Witzer ist die Angst bereits der Weg – man müsse sie identifizieren, sie aushalten und im nächsten Schritt bereit sein, bewusst Risiken einzugehen. Katarina Witt stimmte ihr insoweit zu, als dass auch sie Angst als lähmend bezeichnete und dies mit Beispielen aus ihrer Sportlerkarriere untermauerte. Man sollte die Energie und Konzentration, die Ängste mitbringen, in eine Form der Aggression und so in etwas Konstruktives umwandeln. Dabei – so riet Brigitte Witzer – dürfe man sich nicht nur auf externe Ratgeber verlassen, sondern müsse vor allem aus seinem Erfahrungswissen schöpfen und ein gesundes Maß an Zuversicht und Vertrauen mitbringen – getreu dem Motto: Wer nichts probiert, erfährt nichts.