Arbeitswelt im Wandel
Unsere Arbeit verändert sich. Auslöser gibt es viele: den demografischen Wandel, die Globalisierung und nicht zuletzt auch die Digitalisierung. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und die Geschäftsführerin von Spiegel Online, Kathrina Borchert diskutieren unter der Moderation von Cherno Jobatey, welche Chancen und Gefahren die Entwicklungen in der Arbeitswelt mit sich bringt.
Arbeitswelt verändert sich – für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Klassische Arbeitsstrukturen weichen immer mehr auf. Nachdem zunächst das Büro zum zweiten Zuhause geworden ist, wird nun dank Smartphones, Tablet-PCs und Mobilfunk das Arbeiten von jedem Ort der Welt möglich. Internationalität, die räumliche und soziale Zersplitterung von Arbeit, die erleichterte Flexibilisierung, Fachkräftemangel und das Aufweichen des herkömmlichen Normalarbeitsverhältnis in eine Vielzahl neuer, zum Teil prekärer Arbeitsformen.
Ursula von der Leyen sieht in der „Entgrenzung von Räumen“, also der Möglichkeit, von jedem Ort der Welt mittels mobilem Internet arbeiten zu können, „riesige Vorteile“. Sie selbst als Mutter von sieben Kindern kann ihren Beruf nur deswegen ausüben, weil die moderne Kommunikation eine permanente – wenn auch virtuelle – Nähe zu ihrer Familie beziehungsweise zu ihrem Arbeitsplatz herstellen kann.
Kathrina Borchert, einst eine der bekanntesten Bloggerinnen Deutschlands und nach wie vor eine glühende Verfechterin der Digitalisierung, sieht in der mobilen Kommunikation primär Vorteile, weist aber zugleich darauf hin, dass einige Tätigkeiten – gerade in kreativen Berufen – besser über persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht verrichtet werden können. Insofern waren sich Borchert und von der Leyen einig, dass digitale Kommunikation eine Vielzahl von Vorteilen mit sich bringt, stellten aber unisono fest, dass das analoge Gespräch unersetzlich bleibt. „Einander angucken, fühlen, schmecken, riechen“, so von der Leyen, kann das Digitale eben nicht vermitteln.