Linda Teuteberg, Cherno Jobatey & Nils Seebach UdLDigital

Wieviel Digitalisierung verträgt Deutschland?

Die digitale Transformation stößt mitunter auf Ablehnung. Bedroht sie den eigenen Beruf, den Datenschutz, individuelle Besitztumsrechte, die Gesellschaft? Schaden 5G-Sendemasten der Gesundheit? Wie damit in diesen Zeiten umgehen? Das Thema für die FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg und den Unternehmer Nils Seebach moderiert von Cherno Jobatey in der UdLDigital Talkshow: Digital first, Bedenken second – wieviel Digitalisierung verträgt Deutschland?

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Einig waren sie alle darin, dass sich durch die Digitalisierung viele Chancen ergeben, die in Diskussionen oft zu kurz kämen. Wird Digitalisierung als Bedrohung wahrgenommen und was kann dagegen getan werden, so Linda Teuteberg im Basecamp, während Nils Seebach mehr „Erwachsenenbildung“ gegen falsche Ängste fordert. Die Diskussion widmet sich der ganzen Breite der digitalen Themen – vom Mobilfunkausbau und Bürgerinitiativen gegen 5G, über Bildung und deren Wandel in digitalen Zeiten bis hin zu Einwanderungsgesetz und Digitalministerium.

Von Cherno Jobatey auf die Bürgerinitiativen gegen 5G angesprochen, spricht sich Linda Teuteberg gegen die NIMBY-Haltung aus und kritisiert, dass es eben teilweise dieselben Leute seien, die bessere Versorgung haben wollten und doch keinen Infrastrukturausbau. Nils Seebach setzt da auf die bekehrende Wirkung von Alltagserfahrungen und fragt das Publikum im Basecamp, wer denn nun tatsächlich von heute auf morgen auf sein Smartphone verzichten wolle. An diesem Abend wollte das niemand.

Keine Diskussion über die digitale Transformation kommt mehr ohne bildungspolitische Fragen aus, so auch bei diesem UdL Digital Talk. Besonderes Gewicht in der Debatte hat allerdings der Wandel von Bildung insgesamt, auf den Oxford-Absolvent Seebach eindringlich hinweist. Aus seiner Sicht nimmt die Bedeutung formaler Bildung stark ab und es muss mehr Bildung parallel zur Arbeit geben.

Abschließend fragt Cherno Jobatey, ob Deutschland denn wetterfest für digital stürmische Zeiten sei? Seebach macht sich Sorgen um Familienunternehmen und wie dieser Bestand, dieses „Asset“ der deutschen Wirtschaft, in die digitale Zeiten transformiert werden kann. Seebachs Urteil über die Automobilindustrie hingegen ist sehr klar: sie habe den Nimbus innovativer Autotechnik verspielt, was Seebach für “ein Verbrechen an der deutschen Industrie“ hält.

Linda Teuteberg sieht Deutschland eindeutig noch nicht ausreichend wetterfest für die Digitalisierung, aber aus ihrer Sicht könnten wir es sein. Gute Voraussetzungen seien doch vorhanden, allerdings würden noch nicht die richtigen Maßnahmen ergriffen, aber es kann aus ihrer Sicht noch gelingen.