Muhammad Yunus, Friedensnobelpreisträger & TV-Journalist Cherno Jobatey

Muhammad Yunus & Cherno Jobatey

Muhammad Yunus, Wirtschaftswissenschaftler aus Bangladesh und Nobelpreisträger wurde weltberühmt als Banker der Armen (Banker of the Poor), und zwar mit seinem Programm derMikrokredite. Dafür wurde Muhammad Yunus vom Nobelpreiskomitee in Oslo im Jahre 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. TV-Journalist Cherno Jobatey bekam von Muhammad Yunus genaustens geschildert, wie er mit der dazu gehörigen Grameen Bank viele Arme aus den Klauen der Pfandleiher befreite.

Muhammad Yunus und die geniale Idee der Mikrokredite

Die armutsmindernde Wirkung von Mikrokrediten ist durch wissenschaftliche Studien belegt, betonte Muhammad Yunus. Kleingewerbetreibende, Arme und vor allem Frauen haben in Entwicklungsländern nur sehr selten Zugang zu Krediten, Sparmöglichkeiten und anderen Finanzsdienstleistungen. Armen fehlt schlicht und ergreifend die Möglichkeit Sicherheiten zu stellen. Muhammad Yunus beobachtete, dass den Armen dann nur übrig bleibt, sich Kapital auf dem “informellen Sektor” zu besorgen, was bedeutet, dass sie sich an obskure Kreditvermittler wenden müssen oder gar an Kredithaie mit Extremzinssätzen, die geradewegs in die Schuldenfalle führen. Muhammad Yunus Idee der Mikrokredite setzt genau hier an.  Mit minmalen Summen bekamen jene eine Chance, die sonst nie eine Chance bekamen. Dieser Marktzugang hatte wirtschaftlichen Erfolg und damit einen Reputationsgewinn zur Folge. Für Muhammad Yunus und die Grameen Bank entfaltete sich damit ein Schneeballeffekt. Muhammad Yunus denkt jedoch weiter, wenn er schlussfolgert, dass „die Struktur des Kapitalismus vervollständigt werden” müsse durch die Einführung von Sozialunternehmen. Deren Hauptzweck sei dann nicht mehr klassicheGewinnmaximierung, vielmehr ginge es um Lösungen von sozialen und Umweltproblemen. Für Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, der sich als Ökonom an der renomierten amerikanischen Vanderbilt University promovierte, ist die Sache ziemlich klar. Man müsse nur “die profit-maximierende Brille abnehmen und zur sozialen Brille greifen”, dann “sieht man die Welt in einer anderen Perspektive.” Es sei nicht immer einfach gewesen, aber eine gute Idee wachse beständig, so Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zu TV-Journalist Cherno Jobatey. Das Konzept der Mikrokredite werde mittlerweile auch in Industrieländern angewand, so Muhammad Yunus. Stolz fügte er hinzu, dass die derzeitige US-Außenministerin Hillary Clinton bei einemMicrocredit Summit vorgeschlagen habe, Mikrokredite zur Armutsbekämpfung auch in den Slums US-amerikanischer Großstädte einzusetzen. TV-Journalist Cherno Jobatey musste Muhammad Yunus noch versprechen, gerade in seinem Job  immer wieder die Trommel zu schlagen für den Kampf gegen die weltweite Armut.