Amnesty International Mit Lichtern für Menschenrechte

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Amnesty International feierte Geburtstag am Berliner Brandenburger Tor: Den sechzigsten seit der Proklamation, dessen, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: der Menschenrechte. Viele waren dem Aufruf von Amnesty International gefolgt. Unter dem Motto: „Ich schütze sie – sie schützen mich“ wurde es ein Geburtstag der besonderen Art, denn es gab auch Kerzen, allerdings andere als sonst bei Feiern. „Fire-Up – Lichter für die Menschenrechte“.

Amnesty International feierte in Berlin mit tausenden Bürgern und vielen Amnesty International Unterstützern. Auch viele Promis, unter anderem die Schauspieler Ulrich Matthes,Ralph Herforth und Paul Frielinghaus, der RapperMax Herre sowie Moderator Cherno Jobateybekannten sich zu Amnesty International und der Allgemeingültigkeit der Menschenrechte. Der Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor verwandelte sich in ein Lichtermeer aus Kerzen für die Menschenrechte. Die vielen Kerzen entsprachen dem Logo von Amnesty International, der mit Stacheldraht umwickelten Kerze. Inspiration dieses Logos war das Sprichwort, das wahrscheinlich auf Konfuzius zurückgeht: “Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als sich über die Dunkelheit zu beklagen.“ Dank der Amnesty International Geburtstags-Aktion wurde der Himmel hell! Nicht nur über Berlin!

Amnesty International würdigt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Amnesty International ist eine nichtstaatliche Non-Profit-Organisation, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzt, eben auf Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und anderer Menschenrechtsdokumente. Zwei Jahre hatte es ursprünglich gedauert, diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu entwickeln: Das von „allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal“ ist nicht klein, dreißig Artikel umfassen die von der UNO definierten Menschenrechte, die jedem Menschen zustehen sollten. Und zwar „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“ Es war ein kalter 10. Dezember 1948, als Eleanor Roosevelt vor die Generalversammlung der Vereinten Nationen trat, mit den nüchternen Worten: „Ich werde Ihnen nun die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vorlesen“. Und so begann das Leben eines der wichtigsten Dokumente der Menschheitsgeschichte, denn dazu entwickelte sich nämlich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in den darauf folgenden sechzig Jahren. Alle Staaten, die den Vereinten Nationen beitreten, erkennen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte automatisch an. Mit Übersetzungen in mehr als 300 Sprachen ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auch eines der am meisten übersetzten Dokumente.

Moderator Cherno Jobatey war bestürzt von der Tatsache, dass in Deutschland laut einer Infratest-Umfrage vom Mai 2008 42 Prozent der Deutschen kein einziges ihrer Menschenrechte aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte benennen können. Nicht nur deswegen entschloss sich Cherno Jobatey, Amnesty International zu unterstützen.

Amnesty International wurde 1961 in London von einem Rechtsanwalt gegründet. Peter Benensonhatte die Idee, als er in Zeitungen immer wieder von Regierungen las, die gegen die eigene Bevölkerung vorgingen. Der Legende nach war es ein Artikel über zwei Studenten, die in Lissabon in einer Eckkneipe auf die Freiheit anstießen. Im Portugal  Salazar’s in den sechziger Jahren ein Schwerverbrechen. Die beiden jungen Männer wurden zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Benenson schrieb sich seinen Ärger von der Seele, mit einem flammenden Artikel ‚The Forgotten Prisoners‘ in der Zeitung The Observer: „Sie können Ihre Zeitung an jedem x-beliebigen Tag der Woche aufschlagen und Sie werden in ihr einen Bericht über jemanden finden, der irgendwo in der Welt gefangen genommen, gefoltert oder hingerichtet wird, weil seine Ansichten oder seine Religion seiner Regierung nicht gefallen“. Benenson rief dazu auf, Briefe zu schreiben und sich so bei den Regierungen für die Freilassung starkzumachen. Er nannte es „Appeal for Amnesty 1961,“ woraus dann Amnesty International wurde. Bis heute kämpft Amnesty International gegen das Vergessen und die Gleichgültigkeit. Amnesty International recherchiert weltweit Menschenrechtsverletzungen, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und auch hartnäckiges Lobbying.  Amnesty International organisiert beispielsweise Brief- und Unterschriftenaktionen in Fällen von Folter oder drohender Todesstrafe.